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Farbgebung

Voraussetzung für das Einfärben ist die Naturton-Anodisation (farblos). Die Einfärbung erfolgt ausser beim Permalux-Verfahren in weiteren Verfahrensschritten. Für den Bereich Architektur (Aussenanwendung) müssen geeignete Einfärbetechniken mit garantierten Lichtechtheitswerten über 8 der europäischen „Blue Scale" aufweisen (das Prüfverfahren ist in der ISO-Norm 2135 beschrieben). Die effektive Farbe des Originalmusters kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie zum Beispiel:
• Art des Halbzeugs, Zusammensetzung der Legierung und des Materialgefüges
• mechanische Bearbeitung und Oberflächenrauheit
• mechanische und chemische Vorbehandlung
• Schichtstärke

Problematisch für die dekorative Einfärbung sind:
• Aluminium-Guss-Legierungen
• gleitgeschliffene und gestrahlte Oberflächen
• Schweissnähte und deren Wärmezonen

Der VSA empfiehlt auf jeden Fall die Bemusterung mit Originalteilen.

GS-Oxidschichten bilden aufgrund ihrer Schichtstruktur eine ausgezeichnete Grundlage zum Einfärben. Das Einfärbeverfahren erfolgt zwischen Anodisation und anschliessendem Verdichten (Sealing). Der Farbstoff oder die farbgebenden Metallsalze werden hierbei in den Poren eingelagert und durch den Sealingprozess optimal geschützt.

Die wichtigsten Einfärbeverfahren sind:

a) Adsorptive Einfärbung (Sanodal/Sandalor)

Die Werkstücke werden im Tauchverfahren eingefärbt. Die bestimmten Farben für den Bereich Architektur verfügen nur bei voll eingefärbten Oxidschichten über maximale Licht- und Wetterbeständigkeit. Bei den Farbtönen Bausilber, Messing und Gold verfügen auch die hellen Farbtöne über maximale Licht- und Wetterbeständigkeit.

b) Elektrolytische Einfärbung (Colinal)

Das anodisierte Aluminium wird in einer Metallsalzlösung mittels Wechselstrom eingefärbt. Die verschiedenen beigebraunen bis schwarzen Farbtöne entstehen durch die Variation der Behandlungsdauer. Das licht- und wetterbeständige Färbeverfahren besitzt dieselben Anwendungseigenschaften wie das Naturtonanodisierte Aluminium.

c) Kombinationseinfärbung (Sandalor/Bronze)

Nach der elektrolytischen Colinal-Einfärbung wird die Oberfläche mit einer Farbstofflösung adsorptiv überfärbt. Durch diese Kombinationseinfärbung wird das Angebot an licht- und wetterbeständigen Bunttönen wesentlich erweitert.

d) Permalux-Farb-Hartanodisation (Integralfärbeverfahren)

Aufgrund ihrer Schichteigenschaften und der erzielten graubraunen bis braunbeigen Farbtöne - hell bis dunkel abgestuft - ist die Permalux-Anodisation eine hervorragende Kombination im Bereich hoher technischen Anforderungen mit dekorativem Oberflächenfinish. Die Farbgebende Substanz ist anders als bei den übrigen Färbeverfahren Bestandteil der Oxidschicht und wird durch eine exakte Steuerung der Prozessparameter erreicht.

e) Interferenz-Färbeverfahren (Spectrocolor 2000)

Beim Interferenz-Einfärbeverfahren werden in die speziell veränderten Poren der Oxidschicht licht- und korrosionsbeständige Metallsalzpartikel eingelagert. Die Farbwirkung entsteht also nicht durch eine Einfärbung der Poren, sondern durch Reflektion und Interferenz des einfallenden Lichtes: Das Spiel der Farben bildet sich, indem sich die Wellen des einfallenden Lichts an der Aluminiumoberfläche und an der Oberfläche der eingelagerten Metallpartikel überlagern. Die unterschiedlichen Farbtöne werden dabei durch den Abstand zwischen diesen beiden Oberflächenebenen erzeugt. Das Interferenz-Färbeverfahren erfordert genaue Abklärungen und eine subtile Bemusterung mit der Originallegierung.

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